Es gibt einige digitale Initiativen, über die in letzter Zeit in der Messebranche berichtet wird: Die IT-Abteilungen wachsen nahezu überall, Budgets steigen und Berufsbezeichnungen, die für das Messegeschäft ziemlich neu sind, entstehen. Ein „Chief Digital Officer“ und ein Team mit einer Start-Up Einstellung scheinen ein Must-Have zu sein. Und es ist ebenfalls ein Must-Do über all diese Bemühungen zu sprechen, insbesondere mit dem Vorstand.
VORTRAG ÜBER DIGITALE DISRUPTION AUF DEM UFI GLOBAL CONGRESS IN JOHANNESBURG
Auf dem UFI Global Congress im November 2017 in Johannesburg, Südafrika, hielt Gunnar Heinrich (CEO adventics & Scan2Lead) zusammen mit seinen Kollegen vom Digital Innovation Committee Stephan Forseilles (easyfairs) und Matthias Tesi Baur (MBB-Media) einen Vortrag über “Digital Disruption”. Hierbei wurden dem Publikum verschiedene kontroverse und und zum Nachdenken anregende Themen vorgestellt, die eine lebhafte Debatte über die Vor- und Nachteile zu jedem Thema anregten.
DIE SICHT DES PUBLIKUMS AUF DAS THEMA
Während des Vortrags in Johannesburg waren einige Argumente zu hören, die die These unterstützen, dass dies eine wirkliche Bedrohung für die Messebranche ist:
- Viele Veranstalter (und hier insbesondere die in staatlicher Hand) sind zu langsam, um wirklich innovative Lösungen auf den Markt zu bringen.
- Wir brauchen eine andere Unternehmenskultur. Wir sind es nicht gewohnt Fehler zu machen. Agilität ist etwas anderes. Wir brauchen die richtige Organisation mit der richtigen Einstellung des Top-Managements.
- Sie bringen moderne Technologien herbei, vergessen dabei aber das entsprechende Geschäftsmodell.
- Einfach nur ein neues CRM-System zu kaufen und dann fünf Jahre für die Basiseinführung zu brauchen, ist nicht wirklich eine Digitalisierung des Geschäfts.
- Wir können nicht mit Big Data arbeiten, weil wir noch nicht mal unsere „Small Data“ verstehen.
- Viele Ansätze sind ziemlich althergebracht und haben nichts mit Industrie 4.0 und modernem Digital Business zu tun.
Interessanterweise sah es das gesamte Publikum genauso. Die große Mehrheit (ca. 95 %) gab an, dass sie zustimmen oder sogar sehr zustimmen, dass die Messebranche aktuell eine Pseudo-Digitalisierung betreibt. Nichtsdestotrotz wurde ebenfalls diskutiert, dass es ein paar vielversprechende Ausnahmen auf dem Markt gibt, die die Branche wirklich in Bezug auf den Umgang mit modernen Technologien und Geschäftsmodellen anführen.
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München, 11. Juli 2018, © adventics GmbH